Immobilie verkaufen

Welche Kosten kommen auf einen Immobilienverkäufer zu?

Als Verkäufer einer Immobilie versucht man, einen hohen Verkaufspreis zu erzielen. Doch es fallen auch Kosten an, die es zu berücksichtigen gilt. Wir haben alle Kosten für Sie zusammengefasst.

Wichtige Unterlagen

Im Vorfeld Ihres Immobilienverkaufs müssen Sie einige Unterlagen beschaffen, bei denen Kosten anfallen:

  • Sie benötigen einen Auszug aus dem Grundbuch. Mit diesem weisen Sie nach, dass Sie Ihre Immobilie rechtmäßig erworben und eingetragen haben.
  • Sie müssen Ihren Kaufinteressenten einen Grundriss pro Etage zeigen können.
  • Es wäre von Vorteil, wenn Sie die Belege der letzten Modernisierungs- bzw. Sanierungsmaßnahmen vorweisen könnten.
  • Ein gültiger Energieausweis ist Pflicht – denn wenn dieser bei den Besichtigungsterminen fehlt, kommen Strafzahlungen auf Sie zu.

Energieausweis:
Der Energieausweis ist seit 2009 Pflicht und muss spätestens beim Besichtigungstermin ohne Aufforderung vorgezeigt werden, ansonsten drohen hohe Bußgelder. Es gibt zwei Arten von Energieausweisen: Einen Verbrauchsausweis, der auf der Grundlage von Heiz- und Nebenkostenabrechnungen basiert, Kosten zwischen 50 und 80 EUR oder ein Bedarfsausweis durch einen Fachmann mit einer umfassenden Analyse vor Ort, ca. 300 EUR.

Welche Notarkosten entstehen beim Immobilienverkauf?

In der Regel bezahlt der Käufer der Immobilie die Notarkosten inkl. Auslagen sowie die Gebühr des Grundbuchamts beim Immobilienverkauf. Die Höhe der Kosten sind unabhängig vom Aufwand des Notars, da sie im Gerichts- und Notarkostengesetz(GNotKG) geregelt sind. Die Kosten für den Notar betragen zwischen 1 bis 1,5 Prozent vom Kaufpreis der Immobilie.

Wie hoch ist die Grunderwerbssteuer?

Nachdem der Kaufvertrag unterschrieben ist, fällt noch die Grunderwerbssteuer an, die per Bescheid vom zuständigen Finanzamt eingefordert wird und spätestens einem Monat nach der Zustellung zu zahlen ist. Verkäufer und Käufer vereinbaren in der Regel, dass die Grunderwerbssteuer vom Käufer zu bezahlen ist. Die Höhe der Steuer liegt in Baden-Württemberg bei 5 Prozent des Kaufpreises.

Makler vs. privater Hausverkauf – Welche Kosten fallen an?

Einen Verkauf einer Immobilie stellt viele vor eine große zeitliche und organisatorische Herausforderung. Es empfiehlt sich daher, einen Makler zu beauftragen, der Ihnen jeder Zeit zur Seite steht und Ihnen alle Aufgaben abnimmt:

  • Berechnung des Preises Ihrer Immobilie
  • Energieausweis besorgen
  • Erstellung eines Exposés ggf. auch mit Drohnenaufnahmen
  • Präsentation Ihrer Immobilie
  • Planung der Besichtigungs­termine mit den Interessenten
  • Prüfung der Kaufkraft der Interessenten
  • Verhandlungen mit dem Käufer
  • Begleitung zum Notar

Für den Fall, dass Sie Ihre Immobilie privat verkaufen wollen, müssen Sie die zahlreichen Aufgaben selbst übernehmen. Hier müssen Sie Abwegen, ob Sie die Zeit haben und wie gut Sie sich in der gesamten Thematik auskennen oder ob Sie die Immobilienvermittlung doch lieber einem Profi übergeben.

Was ist eine Spekulationssteuer und wann fällt diese an?

Der Staat hat für den Verkauf von Immobilien und Grundstücken eine Spekulationsfrist festgelegt: Wenn Sie innerhalb von zehn Jahren ein Objekt kaufen und anschließend wieder verkaufen, müssen Sie auf den dabei erzielten Gewinn Spekulationssteuer zahlen.

Hinweis
Diese Steuer entfällt, wenn Sie in der Immobilie gewohnt haben oder noch wohnen.

Was ist eine Vorfälligkeitsentschädigung und muss ich die bezahlen?

Es kann vorkommen, dass eine Immobilie zum Zeitpunkt des Verkaufs noch nicht abbezahlt ist. Sollte die Immobilie über einen Kredit finanziert sein, kann die Bank eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen, wenn ihr durch die Auflösung des Kredits ein Zinsschaden entsteht.

Wie hoch sind die Kosten für die Löschung der Grundschuld?

Eine Grundschuld dient einer Bank als Sicherheit im Rahmen einer Baufinanzierung. Diese wird ins Grundbuch der zuständigen Gemeinde eingetragen. Bei einem Hausverkauf kann der Käufer verlangen, die Immobilie lastenfrei zu übernehmen. Um die Grundschuld löschen zu können, muss der Verkäufer einen Notar beauftragen. Hierbei entstehen Kosten für den Notar sowie eine Gebühr beim Grundbuchamt. Diese belaufen sich auf ungefähr 0,2 Prozent von der Grundschuld.

Was kostet ein Wertgutachten?

Ein Verkäufer kann vor dem Verkauf seine Immobilie schätzen lassen, um einen genauen Wert seiner Immobilie zu bestimmen. Dies kann durch einen Gutachter, Architekten, Bauingenieur oder einen Immobilienmakler erfolgen – die Höhe der Kosten sind abhängig von dem entsprechenden Leistungsumfang.

Stand: April 2021

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